Bild Krafthaus Unterlenningen
Bild Krafthaus Unterlenningen © Philipp Mürdter Fotografien

Auftraggeber: 
C. A. Leuze GmbH

Bauzeit: 
Mai 2024 - März 2025

Ort: 
73252 Unterlenningen, Lautertalstr. 10 und Kirchheimer Str. 121

Leistungsumfang:
Rohbauarbeiten

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Wasserkraftanlage T56 - Neubau Krafthaus und Fischtreppe

Bereits im Jahr 1861 wurde in Unterlenningen die erste mechanische Weberei der Firma C.A. Leuze genehmigt – angetrieben durch die Kraft des Wassers. Zwei Jahre später, 1863, nahm die Anlage ihren Betrieb auf. Die Wasserkraftanlage diente ursprünglich der Stromversorgung des Fabrikgeländes sowie dem mechanischen Antrieb der Produktionsmaschinen.
Bis heute ist die C.A. Leuze aktiver Betreiber von Wasserkraftanlagen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erzeugung regenerativer Energie in der Region.

Ansicht Fischtreppe Salcherwehr © Philipp Mürdter Fotografien

Modernisierung für Umwelt und Artenvielfalt
Am Standort Unterlenningen wurde eine bedeutende Baumaßnahme umgesetzt mit dem Ziel zur Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit und des Fischschutzes.
Dazu entstanden:

  • eine moderne Fischaufstiegsanlage an der bestehenden Wehranlage
  • eine neue Rechenanlage mit integriertem Flutkanal
  • ein neu errichteter Spülkanal
  • sowie ein modernes Kraftwerksgebäude mit Unterwasserkanal

Bau unter fließendem Gewässer: Herausforderung beim Wasserkraftprojekt in Unterlenningen
Eine besondere Herausforderung bei der Umsetzung des Wasserkraftprojekts in Unterlenningen war das Bauen unter fließendem Gewässer. Die Arbeiten fanden direkt am und im Gewässer statt, was eine präzise Planung und spezielle bauliche Maßnahmen erforderte.
Einzelne Bauabschnitte machten es notwendig, das Wasser gezielt umzuleiten, um sichere und effiziente Bauarbeiten zu ermöglichen. Diese komplexen Bedingungen verlangten nach innovativen Lösungen und einem hohen Maß an technischem Know-how.

Bild Fischtreppe Unterlenningen © Philipp Mürdter Fotografien

Beim Bau des Krafthauses war ein zentrales Element der Planung die Verkürzung der bestehenden Ausleitungsstrecke um rund 180 Meter durch Anpassung des Unterwasserkanals. Als Kraftmaschine kam eine Kaplan-Turbine mit stehender Welle, Betonspirale und Saugrohr zum Einsatz – eine bewährte Technologie für effiziente Stromerzeugung aus Wasserkraft.

Drohnenansicht Krafthaus © Philipp Mürdter Fotografien

Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung
Die neue Anlage wird eine durchschnittliche jährliche Stromproduktion von ca. 509.000 kWh ermöglichen. Diese Energie wird vollständig in das öffentliche Stromnetz eingespeist und trägt zur regenerativen Energieversorgung in der Region bei.

Der Bau der Fischtreppe und des Krafthauses fördern nicht nur die ökologische Qualität des Gewässers, sondern stärken auch die nachhaltige Energiegewinnung durch Wasserkraft.